Elektroakustisches Labor
Es folgt eine Zusammenstellung von Tonbeispielen für einen Audio-Test. Sie haben alle das Standard "WAVE"-Dateiformat und es gibt zu allen Beispielen eine kurze Beschreibung. Sofern keine andere Zeitangabe gemacht wird, haben alle Beispiele eine Dauer von zehn Sekunden. Die meisten können, falls nötig, miteinander verknüpft werden, da alle am Nullpunkt beginnen und enden. Eine gewisse Erfahrung im Bereich der Elektroakustik ist empfehlenswert.
Anmerkung: Wenn Ihre Soundkarte digitale Verarbeitungsoptionen hat wie beispielsweise Hall, Chor oder "3D-wide", bzw. Equalizer, deaktivieren Sie diese, denn sie verhindern ein ordnungsgemässes Funktionieren, besonders bei den binauralen (Stereo-) Beispielen.
Weißes Rauschen
hat eine Frequenzverteilung von 1 (d.h. alle Bestandteile haben dieselbe Intensität). Wie man dem Spektrogramm entnehmen kann, entspricht dies einer konstanten Frequenz
Rosa Rauschen
dies ist ein "1/f- Rauschen" mit einer Frequenzverteilung von 1/f oder einem Roll-off von 3dB pro Oktave. Es wird allgemein als das am häufigsten in der Natur vorkommende Geräusch betrachtet.
Brown Rauschen
die englische Bezeichnung dieser Variante (brown noise) ist zurückzuführen auf "Brownsche Bewegung". Es ist das Geräusch, das mit Zufallsbewegungen verbunden wird. Es hat eine Frequenzverteilung von 1/(f^2), d.h. eine Roll-Off-Rate von 6dB pro Oktave.
Blaues Rauschen
hierbei handelt es sich in gewissem Sinne um die Umkehrung des rosa Rauschens mit einer Steigerung von 3dB pro Oktave. Die Intensität ist proportional zu f(requenz).
Violettes Rauschen
hierbei handelt es sich um die Umkehrung des 1/f2 Rauschens (brown noise) mit einer Anhebung von 6dB pro Oktave oder einer Intensität von f^2.
Linearer Sweep
er beginnt mit einer Sekunde bei 20Hz, dann folgt ein schneller Sync-Impuls, der möglicherweise für die Synchronisierung eines Speicheroszilloskopen nützlich sein könnte. Direkt im Anschluss schnellt er mit -3dB (bezüglich 0dB = 100% Modulation) linear von 20Hz auf 20kHz. Die Gesamtdauer des Sweeps beträgt zehn Sekunden.
1/3 Oktaven-Schritte
Dieses Beispiel ist für die manuelle Messung des Frequenzgangs von Nutzen. Es sind 2-Sekunden-Beispiele von fixen Tönen im Bereich von 20Hz bis zu 20480Hz, die logarithmisch in 1/3-Oktav-Schritten verteilt sind. Insgesamt gibt es 31 Beispiele. Die tatsächlichen Frequenzen werden im Spektrogramm dargestellt.
Rechteckschwingungen mit vier verschiedenen Frequenzen: 10Hz, 100Hz, 1kHz e 7.35kHz (7,35kHz wurde gewählt, um künstliche Veränderungen aufgrund des Alias-Effekts zu vermeiden).
Burst Tests – sind nützlich, um das Einschwingverhalten des Verstärkers zu prüfen. Alle haben eine Wiederholungsrate von 10 Impulsen pro Sekunden, daher wäre es sinnvoll, den Oszilloskopen auf eine horizontale Abtastrate von 5Hz einzustellen.
Burst Test 1
Impulse von 100Hz Sinuswelle, Dauer 0,04 Sekunden, dazwischen 0,06 Sekunden Stille.
Burst Test 2
Impulse von 1000Hz Sinuswelle, Dauer 0,02 Sekunden, dazwischen 0,08 Sekunden Stille.
Burst Test 3
Impulse von 7350Hz Sinuswelle, Dauer 0,01 Sekunden, dazwischen 0,09 Sekunden Stille. Diese "freakige" Frequenz wurde gewählt, um sicherzustellen, dass die digitalen Darstellungen identisch sind. Alias-Effekte, die sonst auftreten würden, werden so beseitigt.
Intermodulation (SMPTE)
10 Sekunden 60Hz bei -3dB, aufgespielt auf 7000Hz bei -12dB, in Übereinstimmung mit dem SMPTE/DIN Standard für die Messung der Intermodulationsverzerrung bei Audiogeräten. Wenn Sie keine spektrographische Darstellung des Frequenzgangs Ihres Verstärker erstellen können, eignet sich dieses Beispiel auch als Hörtest. Beide Töne sollten rein und klar sein, ohne Triller oder Rauheit und ohne weitere zusätzliche hörbare künstliche Veränderungen. Versuchen Sie es bei unterschiedlichen Lautstärken und Sie werden schnell hören, ob Ihr System besonders bei großer Lautstärke zu viel IMD aufweist. Der niedrigere Ton wird zunehmend blecherner und der hohe Ton beginnt bei Erhöhung der IMD zu trillern.
Intermodulation (7350Hz)
im Grunde die gleiche Idee, nur dass der hohe Ton bei 7350Hz liegt (ein glatter Teiler der Beispielrate von 44100Hz), um die Möglichkeit auszuschließen, dass künstliche Veränderungen aufgrund des Alias-Effekts Ihre Messungen beeinflussen.